• Dirk Vogel - der Oberbürgermeisterkandidat für Bad Kissingen

Neue Hausärzte finden

Von der kassenärztlichen Vereinigung wissen wir, dass die Hausärzte in der Kissinger Planungsregion überdurchschnittlich alt sind. Ich will in jedem Fall verhindern, dass es etwa wieder dazu kommt, was Anfang der 2000er Jahre passiert ist, als die Praxis meines damaligen Hausarztes Dr. Ruppert schloss und eine Nachfolge schwer zu finden war. Wir müssen uns heute schon darum kümmern.

Deswegen muss ein Austausch stattfinden mit der kassenärztlichen Vereinigung und Vertretern der Kissinger Ärzteschaft, um die bereits jetzt absehbaren Übergänge bei den Hausärzte zu organisieren. Allein in meinem Abiturjahrgang von 1997 gibt es vier Ärzte – über die Jahre gerechnet, wird es demnach über 60 Kissinger geben, die Ärzte geworden sind. Wir sollten über ein Alumni-Netzwerk verfügen, dass es uns ermöglicht, sie anzusprechen.

Wohnortnahe Versorgung für Schwerkranke und Sterbende

Auch wenn es kein schönes Thema ist, bleibt es trotzdem wichtig: Am Lebensende kann es nicht sein, dass die Menschen nicht auch in Bad Kissingen gut versorgt werden können. Nach den offiziellen Richtwerten geht man in Bayern von einem Hospizbett für 60.000 Einwohner aus. Dies ist aber nur in Ballungsräumen realistisch, aber nicht in Flächenlandkreisen. Es muss kein Hospiz im herkömmlichen Sinne sein. Ich denke an eine entsprechende Wohngruppe oder etwas ähnliches, was mit geringerem Aufwand hier errichtet werden könnte. Der Hospizverein ist diesbezüglich mit einer Senioreneinrichtung bereits in Verhandlung. Von meiner Seite aus werde ich dieses wichtige Anliegen unterstützen.

Wohnungen schaffen - auch für Kissinger mit kleinen- und mittleren Einkommen

Bad Kissingen darf kein Spekulationsobjekt werden. Auf Basis der Wohnungsmarktanalyse müssen Wohnungen für Familien mit geringem und mittlerem Einkommen ausgebaut werden. Das eingerichtete aktive Flächenmanagement ist eine hervorragende Voraussetzung. Die GeWo muss in diesem Zusammenhang eine aktivere Rolle spielen, um die Nachverdichtung voranzutreiben. Damit können die Wohnungen für die Fachkräfte geschaffen werden, die wir brauchen.

Zudem besteht Bad Kissingen aus vielen, zum Teil älteren, Einfamilienhäusern. Der Übergang vom großen Wohnhaus mit einem riesigen Gartengrundstück zu möglicherweise einem seniorgerechten Wohnen mit mehr Familien erfordert clevere Architektur und die Bereitschaft der Beteiligten. Ein solches Netzwerk kann durchaus mit Fördermitteln und gemeinsam mit lokalen Baufirmen, Architekten und Interessenten organisiert werden. Die planungsrechtlichen Voraussetzungen sind dafür zu schaffen, dass auf vielen Quadratmetern mehr Wohnen entstehen kann.

Stadtteilversorgung verbessern - und sichern

Meine Oma wohnt in Poppenroth. Sie ist mittlerweile die älteste Bewohnerin dort. Ich kenne die Nöte älterer Menschen in den Stadtteilen. Ich will, dass ein Minimum an Versorgung in den entfernten Stadtteilen wieder möglich ist, entweder über mobile Lösungen, stationäre Dorfläden oder den öffentlichen Nahverkehr, vor allem in Albertshausen, Poppenroth und Kleinbrach. Denkbar wäre eine Art Familien- oder Seniorenbus, der barrierefrei die entfernten Stadtteile mit den wichtigen Nahversorgungsangeboten (Arztpraxen, Einkaufszentrum Garitz, Krankenhaus, Altenheim) verbindet. Der Erfolg des „Kreuzbergshuttle“ zeigt, dass solche bedürfnisorientierten Angebote des öffentlichen Nahverkehrs auch ankommen. Damit die Kosten niedrig sind, sollte es eine Finanzierung durch Landkreis, Stadt, Förderprogrammen sowie mit umliegenden Kommunen geben.

Das Gemeindeentwicklungskonzept hat gezeigt, dass zahlreiche Versorgungseinrichtungen, etwa Gaststätten und Metzgereien, in den Stadtteilen nur kurz- oder mittelfristig gesichert sind. Hier brauchen wir ein stadtteilbezogenes Monitoring mit den Ortssprechern und der Stadtverwaltung, um frühzeitig entgegen zu wirken, wenn erkennbar wird, dass ein Betrieb aufhört. Ein städtischer Austausch sollte in einem gesamtstädtischen Arbeitskreis „Gemeindeentwicklung“ stattfinden.

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